Ausgehend von den Artikeln 485 bis 488 des Katechismus thematisiert Dr. Guido Rodheut die Bedeutung des sittlichen Gesetzes im Krieg, die Verantwortung zur Friedenssicherung sowie das christliche Verständnis von Geschlechtlichkeit und Keuschheit.
Der Katechismus betont, dass auch im Krieg grundlegende moralische Prinzipien gelten – insbesondere der Schutz von Zivilisten, Verwundeten und Gefangenen. Verbrechen wie Massenvernichtung oder die Ausrottung ganzer Völker bleiben schwer sündhaft, auch wenn sie befohlen werden.
Um Kriege zu verhindern, ruft die katholische Kirche zum aktiven Einsatz für Gerechtigkeit, gegenseitigen Respekt und den Abbau sozialer Spannungen auf.
In den Artikeln zum sechsten Gebot wird der Mensch dazu aufgefordert, seine geschlechtliche Identität in ihrer Würde anzunehmen und die Sexualität in den Dienst wahrer Liebe zu stellen. Keuschheit erscheint dabei nicht als Verzicht, sondern als Weg zu innerer Freiheit und echter Beziehung.
Mehr dazu in der Sendung.
Diese Reihe zum Katechismus ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und von radio horeb.
485. Was verlangt das sittliche Gesetz im Fall eines Krieges?
Das sittliche Gesetz bleibt immer gültig, auch im Fall eines Krieges. Es verlangt, dass die Zivilbevölkerung, die verwundeten Soldaten und die Kriegsgefangenen menschlich behandelt werden. Vorsätzliche Handlungen gegen das Völkerrecht und Befehle, solche Handlungen auszuführen, sind Verbrechen, für die blinder Gehorsam kein Entschuldigungsgrund sein kann. Massenvernichtungen sowie die Ausrottung eines Volkes oder einer ethnischen Minderheit sind als schwerste Sünden zu verurteilen. Man ist sittlich verpflichtet, sich Befehlen zu widersetzen, die solche Verbrechen anordnen.
486. Was ist zu tun, um den Krieg zu vermeiden?
Wegen der Übel und Ungerechtigkeiten, die jeder Krieg mit sich bringt, muss alles getan werden, was vernünftigerweise möglich ist, um ihn auf jeden Fall zu verhindern. Insbesondere müssen vermieden werden: Anhäufung und Handel von Waffen außerhalb der gesetzlichen Regelungen durch rechtmäßige Gewalten; Ungerechtigkeiten vor allem in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht; ethnische und religiöse Diskriminierungen; Neid, Misstrauen, Stolz und der Geist der Rache. Alles, was unternommen wird, um diese und andere Übel zu beseitigen, trägt zum Aufbau des Friedens und zur Vermeidung des Krieges bei.
487. Welche Aufgabe hat der Mensch in Bezug auf seine geschlechtliche Identität?
Gott hat den Menschen als Mann und Frau mit gleicher personaler Würde geschaffen und ihm die Berufung zur Liebe und zur Gemeinschaft eingeprägt. Jeder Mensch muss seine geschlechtliche Identität annehmen und ihre Bedeutung für die ganze Person, ihre spezifische Eigenart für Mann und Frau sowie ihre gegenseitige Ergänzung anerkennen.
488. Was ist die Keuschheit?
Die Keuschheit ist die geglückte Integration der Geschlechtlichkeit in die Person. Die Geschlechtlichkeit wird wahrhaft menschlich, wenn sie in rechter Weise in die Beziehung von Person zu Person integriert ist. Die Keuschheit ist eine sittliche Tugend, ein Geschenk Gottes, eine Gnade, eine Frucht des Geistes.
Den vollständigen Katechismus im Kompendium finden Sie hier.
Was wir glauben - der Katechismus erklärt. 122. Teil
⏰Katechismus am 19. Juni 2025 um 16:30 Uhr
➡️mit Dr. Guido Rodheudt
Alle bisherigen Teile der Reihe können Sie in unserem Podcast Was wir glaubenanhören.
Der Referent
Pfarrer Dr. Guido Rodheudt wurde 1989 im Hohen Dom zu Aachen zum Priester geweiht und ist seit dem Jahr 2000 in Herzogenrath als leitender Priester in der Seelsorgeeinheit tätig.
Die Berufung fand Pfarrer Rodheudt vor allem durch das gläubige Elternhaus und den Kontakt zu Priestern und Ordensleuten. Heute publiziert der Pfarrer gelegentlich Artikel im Vatican-Magazin.
Schwerpunktthemen sind für ihn die würdige Feier der Heiligen Messe, liturgische Grundgegebenheiten und der tridentinische Ritus, der in St. Gertrud gepflegt wird.
Pfarrer Dr. Rodheudt ist seiner heimatlichen Wirkstätte sehr verbunden und liebt die Begegnungen mit den ihm anvertrauten Menschen.
Die Reihe ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und radio horeb.