Beten ist nicht immer einfach. Es gibt viele Schwierigkeiten beim Beten. Welche das sind und wie wir dennoch zu jedem Augenblick beten können, erklärt Weihbischof Dominikus Schwaderlapp aus Köln.
Diese Reihe zum Katechismus ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und von radio horeb.
573. Gibt es Einwände gegen das Gebet?
Es gibt falsche Auffassungen über das Gebet. Darüber hinaus meinen viele, dass sie für das Beten keine Zeit haben oder dass Beten nutzlos sei. Diejenigen, die beten, können angesichts der Schwierigkeiten oder des scheinbaren Scheiterns entmutigt werden. Um diese Hindernisse zu überwinden, bedarf es der Demut, des Vertrauens und der Ausdauer.
574. Welche Schwierigkeiten beim Beten gibt es?
Oft wird unser Beten durch die Zerstreuung erschwert. Sie lenkt die Aufmerksamkeit von Gott ab und kann auch offenbaren, woran wir hängen. Dann muss unser Herz demütig zum Herrn zurückkehren. Häufig ist das Gebet von der Trockenheit bedroht. Wer die Trockenheit überwindet, vermag dem Herrn auch ohne spürbare Tröstung im Glauben anzuhangen. Der Überdruss ist eine Form der geistlichen Trägheit, die durch das Nachlassen der Wachsamkeit und durch die mangelnde Sorgfalt des Herzens hervorgerufen wird.
575. Wie können wir unser kindliches Vertrauen stärken?
Unser kindliches Vertrauen wird geprüft, wenn wir denken, wir seien nicht erhört worden. Dann müssen wir uns fragen, ob Gott für uns ein Vater ist, dessen Willen wir zu erfüllen suchen, oder nur ein Mittel, um zu erlangen, was wir selber wollen. Wenn unser Gebet mit dem Gebet Jesu vereinigt wird, wissen wir, dass er uns weit mehr gewährt als dieses oder jenes Geschenk: Wir empfangen den Heiligen Geist, der unser Herz verwandelt.
576. Ist es möglich, in jedem Augenblick zu beten?
Beten ist immer möglich. Die Zeit des Christen ist die Zeit des auferstandenen Christus, der „alle Tage“ bei uns bleibt (Mt 28, 20). Darum lassen sich Gebet und christliches Leben nicht voneinander trennen.
„Selbst auf dem Marktplatz oder auf einem einsamen Spaziergang ist es möglich, oft und eifrig zu beten. Auch dann, wenn ihr in eurem Geschäft sitzt, oder gerade kauft oder verkauft, ja selbst wenn ihr kocht“ (hl. Johannes Chrysostomus).
Den vollständigen Katechismus im Kompendium finden Sie hier.
Was wir glauben - der Katechismus erklärt. 144. Teil
⏰Katechismus am 20.11.2025 um 16:30 Uhr
➡️mit Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp
Alle bisherigen Teile der Reihe können Sie in unserem Podcast Was wir glaubenanhören.
Der Referent
Dr. Dominikus Schwaderlapp ist Weihbischof in Köln. 1993 empfing er die Priesterweihe und war als Kaplan in Neuss tätig, später für sieben Jahre als Erzbischöflicher Kaplan von Kardinal Joachim Meisner. Kaplan Schwaderlapp wirkte danach acht Jahre lang als Generalvikar in Köln. 2012 empfing er die Bischofsweihe. Seither betreut Weihbischof Schwaderlapp den Pastoralbezirk Nord des Erzbistums Köln und ist u. a. Bischofsvikar für die Orden und Personen des gottgeweihten Lebens. Persönlich liegt Weihbischof Schwaderlapp die pastorale Arbeit mit Jugendlichen und Ehepaaren besonders am Herzen.
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Die Reihe ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und radio horeb.
