Warum und wozu ist der Mensch auf der Erde? Fragen, die Philosophen aller Zeiten und jeden Menschen ganz persönlich beschäftigen. Der Katechismus der Katholischen Kirche will die Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens beantworten. Wir sprechen mit Dr. Margarete Strauss über die Frage nach dem Warum und Wozu des menschlichen Lebens, über Gott als den Schöpfer von allem und über die göttliche Vorsehung. Grundlage sind die Artikel 53 bis 56 aus dem Kompendium des Katechismus.
Was wir glauben - Der Katechismus erklärt. 14. Teil
Katechismus um 16:30 Uhr mit Dr. Margarete Strauss, Theologin aus Hagen am Teutoburger Wald
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Der Mensch ist ein gottfähiges Wesen. Aber was heißt das überhaupt? Auf diese und viele andere grundlegende Fragen gibt der Katechismus der Katholischen Kirche Antworten. Wir schauen uns in dieser Reihe nach und nach die Artikel des Kompendiums zum Katechismus an. Heute spricht Dr. Margarete Strauss über die Artikel 53 bis 56.
Weitere Folgen immer donnerstags in der Sendereihe Katechismus. Nächster Termin: 01.06.2023 um 16:30 Uhr mit Pfarrer Dr. Guido Rodheudt.
Diese Reihe ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und radio horeb.
53. Wozu ist die Welt erschaffen worden?
Die Welt wurde zur Ehre Gottes erschaffen, der seine Güte, Wahrheit und Schönheit zeigen und mitteilen wollte. Das letzte Ziel der Schöpfung ist es, dass Gott in Christus "alles in allem" (1 Kor 15, 28) sein wird, zu seiner Ehre und zu unserer Seligkeit.
"Gottes Ruhm ist der lebendige Mensch; das Leben des Menschen aber ist die Anschauung Gottes" (hl. Irenäus).
54. Wie hat Gott die Welt erschaffen?
Gott hat die Welt mit Weisheit und Liebe aus freiem Willen erschaffen. Die Welt ist nicht das Ergebnis einer Notwendigkeit, eines blinden Schicksals oder des Zufalls. Gott hat "aus dem Nichts" ("ex nihilo") (2 Makk 7, 28) eine geordnete und gute Welt erschaffen, über die er unendlich erhaben ist. Durch seinen Sohn und den Heiligen Geist erhält er seine Schöpfung im Sein und trägt sie, gibt ihr die Möglichkeit zu wirken und führt sie zur Vollendung.
55. Worin besteht die göttliche Vorsehung?
Sie besteht in den Fügungen, durch die Gott seine Geschöpfe zu der letzten Vollkommenheit führt, zu der er sie berufen hat. Gott ist der souveräne Urheber seines Ratschlusses. Um diesen Plan auszuführen, bedient er sich aber auch der Mitwirkung seiner Geschöpfe. Zugleich gibt er den Geschöpfen die Würde, selbst zu handeln und Ursache voneinander zu sein.
56. Wie wirkt der Mensch mit der göttlichen Vorsehung zusammen?
Gott gewährt dem Menschen und verlangt von ihm, in Freiheit durch seine Taten, seine Gebete, aber auch durch sein Leiden mit ihm zusammen zu wirken. Er ist es, der in ihm "das Wollen und das Vollbringen bewirkt, nach seinem Wohlgefallen" (Phil 2, 13).