In dieser Sendung wenden wir uns dem Vaterunser zu – dem Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte und das die Kirche seit der Taufe begleitet.
Wir fragen: Warum dürfen wir Gott „Vater“ nennen? Und was bedeutet das „unser“ in diesem Gebet? Wir erklären Ursprung, biblischen Kontext und die spirituelle Tiefe dieses zentralen Gebets der Christen.
Diese Reihe zum Katechismus ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und von radio horeb.
581. Welchen Platz nimmt das Vaterunser im Gebet der Kirche ein?
Das Vaterunser ist das Gebet der Kirche schlechthin. Es wird bei der Taufe den Kindern Gottes „übergeben“, um ihre Wiedergeburt zum göttlichen Leben zum Ausdruck zu bringen. Die Eucharistie offenbart seinen vollen Sinn: Seine Bitten, die sich auf das schon verwirklichte Mysterium des Heils stützen, werden beim Kommen des Herrn vollkommen erhört werden. Das Vaterunser ist wesentlicher Bestandteil des Stundengebetes.
582. Warum können wir es wagen, uns voll Vertrauen dem Vater zu nähern?
Weil Jesus, unser Erlöser, uns vor das Angesicht des Vaters führt und sein Geist uns zu Kindern Gottes macht. So können wir das Vaterunser beten mit einfachem, kindlichem Vertrauen, froher Zuversicht, demütiger Kühnheit und mit der Gewissheit, geliebt zu sein und erhört zu werden.
583. Wie ist es möglich, Gott als „Vater“ anzurufen?
Wir können den „Vater“ anrufen, weil der Mensch gewordene Sohn Gottes ihn uns geoffenbart hat und weil sein Geist ihn uns zu erkennen gibt. Diese Anrufung lässt uns mit immer neuem Staunen in das Mysterium des Vaters eindringen und weckt in uns das Verlangen nach einem Leben als seine Kinder. Mit dem Gebet des Herrn werden wir uns also bewusst, dass wir im Sohn Kinder des Vaters sind.
584. Warum sagen wir Vater „unser“?
Das Wort „unser“ bringt eine ganz neue Beziehung zu Gott zum Ausdruck. Wenn wir zum Vater beten, beten wir ihn an und verherrlichen ihn zusammen mit dem Sohn und dem Heiligen Geist. In Christus sind wir „sein“ Volk, und er ist „unser“ Gott, von nun an bis in Ewigkeit. Wir sagen Vater „unser“, weil die Kirche Christi die Gemeinschaft von vielen Brüdern und Schwestern ist, die „ein Herz und eine Seele“ bilden (Apg 4, 32).
Den vollständigen Katechismus im Kompendium finden Sie hier.
Was wir glauben - der Katechismus erklärt. 146. Teil
⏰Katechismus am 04.12.2025 um 16:30 Uhr
➡️mit Pfr. Dr. Guido Rodheudt
Hier können Sie die Sendung nachhören.
Alle bisherigen Teile der Reihe können Sie in unserem Podcast Was wir glaubenanhören.
Der Referent
Pfarrer Dr. Guido Rodheudt wurde 1989 im Hohen Dom zu Aachen zum Priester geweiht und ist seit dem Jahr 2000 in Herzogenrath als leitender Priester in der Seelsorgeeinheit tätig.
Die Berufung fand Pfarrer Rodheudt vor allem durch das gläubige Elternhaus und den Kontakt zu Priestern und Ordensleuten. Heute publiziert der Pfarrer gelegentlich Artikel im Vatican-Magazin.
Schwerpunktthemen sind für ihn die würdige Feier der Heiligen Messe, liturgische Grundgegebenheiten und der tridentinische Ritus, der in St. Gertrud gepflegt wird.
Pfarrer Dr. Rodheudt ist seiner heimatlichen Wirkstätte sehr verbunden und liebt die Begegnungen mit den ihm anvertrauten Menschen.
Die Reihe ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und radio horeb.