Das Gebet des Herrn im Katechismus

Geschrieben am 11.12.2025
von

Katechismus – Die Theologin Dr. Margarete Strauss erklärt anhand des Katechismus den Aufbau des Gebets des Herrn, dem "Vater unser".

In dieser Sendung geht es um das Vaterunsergebet, das gemeinsame Gebet aller Getauften. Dr. Margarete Strauss zeiget, warum wir Gott "unseren Vater" nennen, welche Einheit und Sendung in diesem "unser" liegt und was der biblische Ausdruck "im Himmel" wirklich bedeutet. Außerdem erklärt sie den Aufbau der sieben Bitten und weshalb die erste Bitte – "Geheiligt werde dein Name" – ein Lob Gottes als des Heiligen ist.

Diese Reihe zum Katechismus ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und von radio horeb.

585. Mit welchem Gemeinschafts- und Sendungsgeist beten wir zu Gott, „unserem“ Vater?

Das Gebet zu „unserem“ Vater ist ein gemeinsames Gut aller Getauften. Deshalb spüren diese den dringlichen Aufruf, mit Jesus für die Einheit seiner Jünger zu beten. „Vater unser“ zu beten heißt, mit allen und für alle Menschen zu beten, damit sie den einzigen, wahren Gott erkennen und zur Einheit zusammenfinden.

586. Was bedeutet der Ausdruck „im Himmel“?

Dieser biblische Ausdruck bezeichnet nicht einen Ort, sondern eine Daseinsweise: Gott ist jenseits von allem und über allem. Der Ausdruck bezeichnet die Erhabenheit und die Heiligkeit Gottes und auch seine Gegenwart im Herzen der Gerechten. Der Himmel, das Haus des Vaters, ist die wahre Heimat, nach der wir in der Hoffnung streben, während wir noch auf Erden sind. „Mit Christus verborgen in Gott“ (Kol 3, 3), leben wir bereits im Himmel.

587. Wie ist das Gebet des Herrn aufgebaut?

Es enthält sieben Bitten an Gott Vater. Die ersten drei Bitten sind mehr auf Gott bezogen und führen uns zu ihm um seiner Ehre willen: Es gehört wesentlich zur Liebe, zuerst an den Geliebten zu denken. Sie legen uns nahe, um was wir ihn besonders bitten sollen: um die Heiligung seines Namens, um das Kommen seines Reiches und um die Erfüllung seines Willens. Die letzten vier Bitten bringen unsere Nöte und unsere Erwartungen zum Vater der Barmherzigkeit: Wir bitten ihn, uns zu ernähren, uns zu verzeihen, uns in den Versuchungen beizustehen und uns vom Bösen zu erlösen.

588. Was bedeutet: „Geheiligt werde dein Name“?

Den Namen Gottes heiligen ist vor allem ein Lob, das Gott als den Heiligen anerkennt. Gott hat Mose seinen heiligen Namen geoffenbart. Er hat gewollt, dass sein Volk ihm geweiht sei als ein heiliges Volk, in dem er wohnt.


Den vollständigen Katechismus im Kompendium finden Sie hier.

Was wir glauben - der Katechismus erklärt. 147. Teil

⏰Katechismus am 11.12.2025 um 16:30 Uhr
➡️mit Dr. Margarete Strauss

Hier können Sie die Sendung nachhören.

Alle bisherigen Teile der Reihe können Sie in unserem Podcast Was wir glaubenanhören.                                         

Die Referentin

Dr. Margarete Strauss ist katholische Theologin und Publizistin und wurde 1988 als älteste von vier Geschwistern in Kasachstan geboren. Später in Deutschland war ihre Erziehnung geprägt von Musik und dem katholischen Glauben. Nach einem intensiven Gemeindepraktikum begann Margarete Strauss im Jahr 2009 ein Theologiestudium und schrieb nach dem Master Abschluss ihren Doktor - ebenfalls im Bereich Theologie.

Homepage von Dr. Margarete Strauss

Die Reihe ist ein gemeinsames Projekt der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost und radio horeb.