Vor 20 Jahren: Benedikt XVI. wird Papst

Heute vor genau 20 Jahren, am 19. April 2005, wurde Joseph Kardinal Ratzinger zum Papst gewählt. Bis zu seinem überraschendenRücktritt im Jahr 2013 leitete Papst Benedikt XVI. die katholische Kirche. Im Interview des Tages sprechen wir mit Jesuitenpater Eberhard von Gemmingen über das Pontifikat und die Persönlichkeit Benedikts XVI. Von 1982 bis 2009 leitete von Gemmingen die deutschsprachige Redaktion von Radio Vatikan in Rom.

Hintergrund:

Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 in Marktl am Inn geboren. Am Silvestertag 2022 verstarb Benedikt XVI. im Alter von 95 Jahren im Vatikan. Von 2005 bis zu seinem Rücktritt 2013 war er Oberhaupt der katholischen Kirche. Bereits zuvor hatte der gebürtige Bayer als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation jahrzehntelang eines der einflussreichsten Ämter der Kirche inne. Der frühere Erzbischof von München und Freising und angesehene Theologieprofessor hatte bereits am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) als theologischer Berater teilgenommen.

Seine Leidenschaft für die Theologie zeigte sich früh: Nach dem Eintritt ins Priesterseminar 1946 wurde Ratzinger im Jahr 1951 zum Priester geweiht. Schon bald begann seine akademische Karriere: 1953 wurde er mit nur 31 Jahren Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Universität Freising. Weitere Stationen führten ihn unter anderem nach Regensburg und Tübingen.

1977 wurde er zum Erzbischof von München und Freising ernannt, 1982 übernahm er die Leitung der Glaubenskongregationim Vatikan. Im April 2005 wurde Ratzinger schließlich zum Papst gewählt. Sein Rücktritt im Februar 2013 war ein historisches Ereignis – beispiellos in der modernen Kirchengeschichte.

Als emeritierter Papst lebte Benedikt XVI. bis zu seinem Tod 2022 zurückgezogen im Vatikan. Sein theologisches Werk und sein pastorales Wirken bleiben ein bedeutendes Erbe der Kirche.