2023 10 - Monatskommentar Oktober

Veröffentlicht am 29.09.2023
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Liebe Freunde und Förderer unseres Radios, in einer Stadt im Oberallgäu hat unsere Jugendredakteurin Passanten nach ihrer Meinung zum Thema der Weitergabe des Glaubens, der Mission, gefragt. Die Antwort war einhellig und unmissverständlich: Glaube ist reine Privatsache. Niemand sprach sich dafür aus, diesen weiterzugeben oder werbend dafür einzutreten. Im Gegenteil: Den Glauben ins Gespräch bringen stand für einige Befragte in der Nähe zur Aufdringlichkeit eines Vertreters an der Haustür, der
unbedingt sein Produkt verkaufen möchte. Glaubensweitergabe erscheint in diesem Kontext als etwas, das aus der Zeit gefallen ist und deshalb zu unterbleiben habe. Ausgerechnet die schrille Punk-Lady Nina Hagen, die mit ihren Auftritten und manchmal durchaus befremdlichen Äußerungen immer
wieder für Aufsehen sorgt, schreibt dazu in ihrem Buch „Bekenntnisse“: „Wir müssten es doch in jeder Zelle unseres Körpers, in jeder Faser unseres mitteleuropäischen Nervensystems einprogrammiert haben, dass Jesus sagt: ‚Liebet einander, so wie ich euch geliebt habe!‘ Ich glaube fest daran, dass ich eine mission habe, die ich in die letzten und verlassensten Winkel unserer kalten Welt tragen soll: Glaubt daran, dass Gott euch wirklich liebt! Arbeitet daran, die wahre Liebe Gottes wieder zu errichten! Sucht diese Liebe mit ganzem Herzen. Sucht sie aufrichtig! Zweifelt niemals an ihr! Wir sind geboren, um diese Liebe mit Gottes Hilfe zu erkennen und zu leben!“
Es macht nachdenklich, wenn ausgerechnet Nina Hagen von einer mission spricht, die Liebe Gottes zu verkünden, während man im kirchlichen Sprachgebrauch diesen Begriff bei uns kaum mehr verwendet.