2022 08 : Monatskommentar August

Veröffentlicht am 28.07.2022
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Liebe Freunde und Förderer unseres Radios,
mit dem Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August beginnt der
so genannte Frauendreißiger, der am 15. September mit dem Gedächtnis der Schmerzen
Mariens endet. In diese Zeit fallen außer den beiden genannten noch weitere Mariengedenktage: 22. August – Maria Königin, 8. September – Mariä Geburt und 12. September
– Mariä Namen.
Die Muttergottes ist die Patronin unseres Radios und in geistlicher Hinsicht unsere Mutter. Das Konzil hat in der Kirchenkonstitution „Lumen gentium“ erklärt, dass „sie uns
in der Ordnung der Gnade Mutter“ ist. Weiter heißt es dort: „Diese Mutterschaft Marias
in der Gnadenökonomie dauert unaufhörlich fort, von der Zustimmung an, die sie bei
der Verkündigung gläubig gab und unter dem Kreuz ohne Zögern festhielt, bis zur ewigen Vollendung aller Auserwählten“ (LG 61f.). Durch die Verkündigung des Engels hat
sie vom Heiligen Geist empfangen und Christus geboren (vgl. Lk 1,26-38). Ihre Gottes- Mutterschaft ist die Grundlage ihrer geistlichen Mutterschaft für das ganze Menschenge- schlecht. Explizit wird diese unter dem Kreuz ihres Sohnes. Es ist das Vermächtnis des
Herrn, dass er Maria uns in seiner letzten Stunde im Apostel Johannes zur Mutter gegeben
hat: „Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich“ (Joh
19,27). In wörtlicher Übersetzung heißt es im Griechischen, dass der Jünger sie in das Eigene aufnahm. Damit ist das Haus, das Leben gemeint. Wir sollen Maria Zutritt gewähren
zu unserem Haus, sie zu unserer Mitbewohnerin machen. Mit den gleichen Worten, wie
die Herabkunft des Heiligen Geistes bei der Empfängnis Jesu beschrieben wird, wird sie
auf die Jünger an Pfingsten geschildert. Kardinal Scheffczyk formuliert deshalb treffend:
„Die Gegenwart der Mutter in der betenden Gemeinde kurz vor dem Pfingstereignis ist
ein Zeichen dafür, dass sich ihre Mutterschaft nun der Kirche zuwendet.“ Maria ist also
in dreifacher Hinsicht unsere Mutter: durch die Empfängnis bei der Verkündigung, unter
dem Kreuz und durch das Pfingstereignis. Die Mutterschaft Mariens bezieht sich auf alle
Menschen, egal welcher Rasse oder Religion sie angehören. Natalie Mukamazimpaka,
eine der drei Seherinnen von Kibeho, deren Erscheinungen von der katholischen Kirche
für echt anerkannt worden sind, sagte zu den protestantischen und muslimischen Mädchen der Kibeho-Hochschule im Auftrag der Muttergottes: „Wir sind alle ihre Töchter und
sie hat uns alle gleich lieb. […] Unsere Liebe Frau hat mir nie gesagt, dass die Menschen
von einer Religion zur anderen Religion konvertieren sollen, aber sie liebt uns so sehr,
dass sie uns bittet, unsere Herzen zu bekehren und unseren Vater zu lieben - das meint sie
mit »Bekehrung«. Sie sagt, dass man das am besten erreicht, wenn man den Rosenkranz
betet, und der ist nicht nur für Katholiken da“ (I. Ilibagiza)